Diagnose Autismus – was nun?

Welche Maßnahmen sind hilfreich, wenn die Diagnose Autismus bei Ihnen oder Ihrem Kind gestellt wurde?

Zunächst einmal: Jede Hilfe ist immer dann besonders erfolgreich, wenn sie ganz individuell angepasst wird. Es lohnt sich daher, in jedem Einzelfall sinnvolle Möglichkeiten zu überlegen. Für die meisten betroffenen Menschen sind folgende Maßnahmen hilfreich:

  • Informationen einholen über Autismus (mittels Internet, Literatur, Vorträge und Seminare von Autismus-spezifischen Einrichtungen und Einzelpersonen)
  • Informationen über Autismus weiterleiten an alle Personen, die mit dem betroffenen Menschen beschäftigt sind (Angehörige, Mitarbeiter in Kita, Kindergarten, Schule, evtl. Arbeitskollegen, Nachbarn und Freunde), um das Verständnis zu verbessern
  • Anschluss an einen Autismus-Verband (Adressen unter http://www.autismus.de) und eine Selbsthilfegruppe (für selbst betroffene Menschen bzw. Angehörige)
  • therapeutische Förderung überlegen und Beratung darüber einholen (Autismus-Therapiezentren, niedergelassene Psychotherapeuten oder Ergotherapeuten etc.)
  • Schwerbehindertenstatus überlegen, da manche Hilfen erst dann möglich sind (zuständig: Versorgungsamt)
  • Hilfen für Kita, Kindergarten oder Schule mit den zuständigen Erziehern oder Lehrern besprechen, dabei selbst Vorschläge machen (was fällt schwer, was wäre hilfreich); individuellen Nachteilsausgleich erarbeiten; im Schulalter ggf. Schulbegleiter überlegen. Gerade im Hinblick auf mögliche Hilfen im Kindergarten- oder Schulalter ist es dringend empfehlenswert, sich beim Autismusverband vor Ort beraten zu lassen und von den Erfahrungen anderer Betroffener zu profitieren
  • im Studium: Fachschaft bzw. psychosoziale Beratungsstelle bzw. Behindertenbeauftragen kontaktieren, Schwierigkeiten besprechen und Hilfen überlegen
  • bei Arbeit und Beruf: mit Mitarbeitern bzw. Vorgesetzten überlegen, was verändert werden sollte, um besser arbeiten zu können (Rahmenbedingungen, konkrete Hilfen etc.)
  • bei Arbeitslosigkeit bzw. in Berufsfindungsphase: mit Rehaberater des Arbeitsamts bzw. mit Integrationsfachdienst Kontakt aufnehmen und Möglichkeiten überlegen
  • bezüglich allgemeiner Fragen im Hinblick auf Behinderung, Teilhabe, Behörden etc.: Beratungsangebote in der Region nutzen (Sozial-/ gemeindepsychiatrische bzw. kirchliche Beratungsstellen etc.)

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