Gut leben mit Autismus

Im ersten Moment ist es oft eine Erleichterung, eine Autismusdiagnose zu erhalten, weil sie das Leben erklärt und einen Begriff für die Auffälligkeiten bietet. Aber danach wird man doch oft auch traurig oder mutlos, weil man erkennt, dass sich manches Ziel, das man für das eigene Leben hatte, nicht realisieren lassen wird.

Seien Sie nicht enttäuscht über die Möglichkeiten, die Ihnen verwehrt bleiben, sondern suchen Sie nach der für Sie geeigneten Hilfe und Unterstützung, wie Sie mit Ihren Voraussetzungen ein schönes und erfülltes Leben führen können, so, wie es zu Ihnen passt und Ihnen gefällt! Und machen Sie sich bewusst, dass Sie trotz Ihrer Schwächen und Schwierigkeiten ein wertvoller und ein liebenswerter Mensch sind, der – wie alle anderen Menschen auch – auch viele positive Eigenschaften und Ressourcen aufweist.

Werden Sie nicht mutlos. Auch wenn es schwierig zu sein scheint – es gibt immer Lösungen! Manche Hilfen lassen sich erst auf den zweiten Blick erkennen, dann ist es gut, wenn es jemanden gibt, der diese Angebote aufzeigt. Lassen Sie sich über bestehende Möglichkeiten ganz konkret für Ihre Situation beraten, bleiben Sie neugierig und geben Sie den Dienstleistern eine Chance! Manchmal besteht die optimale Lösung nicht darin, Fachleute für den Autismus mit jahrzehntelanger Erfahrung zu finden, sondern jemanden, die bereit ist, sich ganz individuell auf jeden einzelnen Menschen einzulassen. Individualität, Freundlichkeit, Interesse, Motivation und Engagement sind besonders wichtig.

Ich wünsche Ihnen ein gutes Leben mit Autismus!

Ihre Christine Preißmann

Was ist Autismus?

Man unterscheidet im Wesentlichen drei Formen von Autismus, die heute unter dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ zusammengefasst werden, um zu verdeutlichen, dass die Auffälligkeiten sehr unterschiedlich sind. Am einen Ende des Spektrums steht das Asperger-Syndrom mit fließendem Übergang zur Normalität, am anderen Ende der frühkindliche Autismus mit oft schwerer Mehrfachbehinderung. Unterschieden werden diese beiden Formen durch die Intelligenz, die beim Asperger-Syndrom mindestens durchschnittlich ist, sowie durch die bessere Sprachentwicklung bei diesen Menschen. Eine Sonderform ist der atypische Autismus, bei dem nicht alle Diagnosekriterien vorliegen müssen. Außerdem taucht immer wieder einmal der Begriff „High-functioning Autismus“ auf, der als eine spezielle Form des frühkindlichen Autismus beschrieben wird.

Allerdings ist es auch für Fachleute nicht immer leicht, exakt die einzelnen Formen voreinander abzugrenzen. Deshalb ist man meist mit dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ auf der sicheren Seite. Dieser Begriff wird sich künftig auch durchsetzen. Befürchtet wird dabei, dass einige Personen mit nur geringem Unterstützungsbedarf durch diese neue Klassifikation aus dem Hilfesystem herausfallen. Darauf gilt es sehr sorgfältig zu achten, damit niemand außen vor bleibt.

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