Eine Unterstützung hinsichtlich Arbeit und Beruf ist Menschen mit Autismus extrem wichtig auch hinsichtlich ihrer Lebenszufriedenheit, und man erkennt immer deutlicher, dass autistische Menschen auch viele Fähigkeiten und Ressourcen haben, die im Arbeitsleben wichtig sind.
Es ist jedoch notwendig, passende Rahmenbedingungen zu schaffen:
- Eine gute Einarbeitung ist wichtig, dabei sollten möglichst auch schriftliche Zusammenfassungen der wichtigsten Hinweise zur Verfügung gestellt werden, damit man alles nochmals in Ruhe nachlesen kann.
- Wichtig ist eine feste Struktur im Arbeitsalltag; die zeitlichen und inhaltlichen Vorgaben sollten transparent und festgelegt (und möglichst auch visualisiert) sein, auf unnötige Veränderungen sollte verzichtet werden.
- Für die Pausen sollte ein ruhiger Rückzugsort zur Verfügung stehen, um eine ausreichende Erholung zu ermöglich. Insgesamt sollte es möglich sein, auf den individuellen Pausenbedarf flexibel zu reagieren, vielleicht sogar die Arbeitszeiten insgesamt individuell zu gestalten.
- Generell sind für Menschen mit Autismus reizreduzierte Arbeitsplätze günstig (kein Großraumbüro o.ä., ggf. Hilfsmittel zur Reizreduktion wie Sonnenbrille, Ohrenstöpsel etc.). In jedem Einzelfall müssen störende Reize ermittelt und soweit wie möglich ausgeschaltet werden.
- Innerhalb des Unternehmens ist ein fester Ansprechpartner für Anliegen aller Art wichtig. Das kann auch ein erfahrener, wohlwollender Kollege sein.
- Menschen mit Autismus erleben Pausen in großen Gruppen (z.B. beim Mittagessen) oft kaum als Erholung; sie möchten in diesen freien Zeiten meist lieber allein sein. Das sollte ihnen an einem ruhigen Ort gestattet werden, um ihnen eine wirkliche Entspannung zu ermöglichen.
- Zusätzliche Job-Coaches können sinnvoll sein: als kontinuierliche Begleitung und Unterstützung vor allem bei kommunikativen und organisatorischen Aspekten, als „Bindeglied“ zwischen Arbeitgeber und dem autistischen Beschäftigten, als Hilfe für die ganz praktischen Aspekte am Arbeitsplatz vor allem in der Eingewöhnungsphase und als Ansprechpartner für Fragen und Schwierigkeiten aller Art.
- Eine begleitende therapeutische Versorgung (Autismus-Therapie-Zentrum, Psycho-/ Ergotherapie) kann hilfreich sein, um auf Schwierigkeiten und Krisen rasch reagieren zu können. Bei jüngeren Betroffenen ist oft eine gute Kooperation mit den Angehörigen sinnvoll.
- Man sollte alle Hilfen in Anspruch nehmen, die erhältlich sind, also z.B. eine Beratung beim Autismusverband vor Ort, beim Rehaberater des Arbeitsamtes, evtl. vorhandenen Therapeuten, Integrationsfachdiensten etc.